Isolation und Ausgangssperre - In welchem schlechten Film bin ich gelandet?
- Amelie
- 22. März 2020
- 2 Min. Lesezeit
Eigentlich wollte ich nicht darüber schreiben, denn man hört, liest und redet ja sonst schon kaum über etwas anderes mehr und eigentlich habe ich es richtig satt - Corona, Corona, Corona.
Ist das ein Albtraum? Weckt mich jemand auf? Oder gibt mir jemand die Fernbedienung - Den Film mag ich wirklich nicht.
Doch irgendwie, egal wie surreal es sicht anfühlt, ist es ja doch die Realität und mir bleibt nichts anderes übrig, als sich ihr zu stellen.
Anfang letzter Woche hätte ich wohl kaum geglaubt, dass ich mich bald nicht einmal mehr mit einzelnen Freunden treffen würde. Wobei ich ja vor einem Monat auch nicht geglaubt hätte, bis mindestens Mai ein Fernstudium bewältigen zu müssen.
Doch sind wir einmal ehrlich - Es ist unfair und rücksichtslos, sich zu wehren und Jammern macht es auf Dauer nun mal auch nicht besser.
Momentan versuche ich trotzdem die positiven Aspekte in dem ganzen Chaos zu finden. Das muss wohl jeder. Ich mache mir zwar Sorgen, wie man mit einer totalen Isolation noch nach ein oder zwei Monaten klarkommen soll, doch darüber kann ich mir eigentlich Gedanken machen, wenn es soweit ist.
Im Moment habe ich erst einmal durch das Fernstudium schon mal nicht nichts zu tun. Außerdem war das Wetter in den letzten Tagen einfach unglaublich.
Ich konnte früh das Dachfenster über meinem Bett öffnen und ließ mir als erstes am Morgen die Sonne ins Gesicht scheinen.
Am Nachmittag saß ich dann mit einer warmen Decke um den Beinen in der Sonne und gönnte mir ein super leckeres Eis (und nein - nicht nur Ben and Jerry's macht gutes CookieDough Eis ;) ).
Zudem, auch wenn ich manchmal gern zum Lernen an die Hochschule gehen würde, kann ich mir so wenigstens meine Zeit selbst einteilen und Vorlesungen um 07:30 Uhr oder 18:30 Uhr fallen damit schon mal aus.
Und obwohl wir uns als Familie vielleicht manchmal (oder manchmal auch oft) nerven, bin ich froh, hier zu Hause und nicht allein zu sein. Ich vermisse zwar Dresden manchmal und die gewisse Normalität, die damit einher kommen würde, doch hier können wir uns wenigstens gegenseitig unterstützen.
Zu fünft sind wir wenigstens alle weniger einsam und es ist zwar normal, dass in solchen Zeiten jeder manchmal mehr genervt oder traurig ist, aber gemeinsam können wir uns auch besser helfen und vor allem lachen.
Außerdem kann ich so meine ausgiebigen Spaziergänge im Wald etwas besser genießen, denn wer möchte schon ständig allein sein?
Theoretisch gibt es so viele Möglichkeiten, sich neu zu beschäftigen. Lesen, neue Dinge lernen, rausgehen, die Zeit mit den Liebsten nutzen. Vielleicht kommt die Welt mal zur Ruhe und vielleicht ist die Lebensfreunde danach viel größer.
Wie beschäftigt ihr euch im Moment?
Denkt bitte im Moment einfach daran, dass es jedem so geht und dass auch die Zeit heilen wird - Es wird nicht immer so weitergehen.
Haltet zusammen, ganz viel Liebe und Kraft,
bis bald,
Eure Amelie
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