Angst vor Veränderungen und das Glück, das sie mit sich bringen

Menschen haben Angst vor Veränderungen - das würde ich jetzt generell einfach einmal behaupten. Sicherlich ist das bei dem Einen mehr, bei dem Anderen weniger der Fall, doch im Allgemeinen scheuen wir uns oft vor Entscheidungen und schieben sie vor uns her.

Häufig haben wir Bedenken, was die Zukunft bringen wird, obwohl wir uns vielleicht sogar auf sie freuen, wobei wir vergessen, dass uns Veränderungen doch oft glücklich machen. Keiner kann mir erzählen, dass er im Alltagstrott bestehend aus der gleichen Arbeit, den gleichen Ritualen und den gleichen Zeiten wirklich und wahrhaftig glücklich ist.

Natürlich schließt das nicht gleichzeitig ein, dass man traurig oder deprimiert sein muss, doch ich bin mir sicher, dieses völlige Gefühl der Freude und des Glücks fehlt in den meisten alltäglichen Momenten.

Mein Jahr in Australien war die absolute Veränderung und sie hat mich unglaublich glücklich gemacht, obwohl ich zuerst Angst hatte. Natürlich möchte ich nicht so tun, als wäre ich nie traurig, frustriert oder genervt gewesen, doch fast jeder Tag des Reisens brachte neue Erfahrungen, Landschaften und Menschen und zeigte mir all die Möglichkeiten, die man im Leben haben könnte.

Dabei ist mein Auslandsjahr hier das Absolutbeispiel, denn schon kleine Veränderungen machen glücklich - Sei es ein kleiner Ausflug am Wochenende, das Probieren einer neuen Mahlzeit oder ein anderes Waschmittel, welches die Kleidung wieder zum Duften bringt. Es ist bewiesen, dass selbst die kleinsten Änderungen regelmäßiger Routinen helfen, etwas Schwung und Abwechslung in das Leben und die immer auch relativ gleichbleibenden Gefühle zu bringen. Ein anderer Schul- oder Arbeitsweg oder eine neue Reihenfolge beim Anziehen der Kleidung zählen schon dazu.

Und dennoch bleibt im Großen auch meine Angst vor Veränderung. Mir fällt es nicht leicht, zu sehen, wie die Zeit scheinbar immer schneller rennt, wie ich älter werde und das selbst mein Studium bereits begonnen hat.

Das Jetzt bedeutet ein komplett neues Leben. Neues Lernen, neue Leute, neue Stadt. Manchmal glaube ich, es wäre mir leichter gefallen, wieder in ein Flugzeug zu steigen und zu verschwinden.

Dabei möchte ich das alles doch eigentlich. Es war meine eigene Entscheidung und ich weiß, dass vermutlich wieder alles gut werden wird. Australien hat mir ja gezeigt, dass sich das Meiste oft einfach ergibt und es am Ende auch immer irgendwie richtig ist.

Also bleibt mir wohl jetzt nichts anderes übrig, als wieder auf dieses Prinzip zu setzen.

Wie sagt man doch so schön: „Am Ende ist alles gut und wenn es nicht gut ist, dann ist es nicht das Ende.“

Wie immer liebe Grüße und bis bald,

eure Amelie